Filmprogramm


Ägypten | Algerien | Irak | Libanon | Marokko | Palästina | Syrien | Tunesien | Arabische Welten

ÄGYPTEN
 

Rags and Tatters
Farsh w ghata

Ein Spielfilm von Ahmad Abdalla
Ägypten 2013, 87 Min., OF (Arabisch) mit engl. UT

Januar 2011: Ägypten befindet sich fest im Griff der Revolution. Inmitten der Turbulenzen, die durch die Demonstrationen auf dem Tahrir-Platz in Kairo ausgelöst werden, gelingt es zahlreichen Gefängnisinsassen zu entkommen. Asser Yasin entkommt der Gefangenschaft und verliert sich in einem Land, das er nicht mehr wieder erkennt, und versucht Fuß zu fassen. Rags and Tatters zeigt nicht die Massenproteste auf dem Tahrir-Platz sondern das allgemeine Gefühl der Bedrohung in den Tagen des Umbruchs. Die Revolution in Ägypten wie wir sie noch nicht gesehen hatten.

Di 30.09., 20.00h, Arsenal
Do 2.10., 18.00h, Atelier

Arij
Scent of Revolution

Ein Dokumentarfilm von Viola Shafik
Ägypten/D 2014, 98 Min., OF (Arabisch) mit dt. UT

Der Film unternimmt eine Reise in die Vergangenheit während in Ägypten die Revolution tobt. Vier Personen erzählen von ihrem Land: Der Besitzer der größten Sammlung von Foto-Negativen im Lande, ein koptischer politischer Aktivist, ein älterer sozialistischer Schriftsteller und eine jüngere Cyberspace-Designerin. Die beiden ersten leben seit Jahrzehnten in Luxor und berichten davon, wie die Stadt Schritt für Schritt durch Korruption zerstört und zu einer Heimat ohne Lebensraum wurde.
Die beiden anderen leben in Kairo, doch er in einer anderen Zeit und sie in einer anderen Welt.
Der Schriftsteller beschrieb in den 1980ern seine Enttäuschung über die Revolution von 1952 und vergleicht die Gegenwart mit der Vergangenheit. Die Designerin entwickelt einen virtuellen Möglichkeitsraum in Second Life, wo sie eine Salafistin einlädt, sich als Avatar mit ihr am Tahrirplatz zu treffen.

Sa 27.09., 20.00h, Arsenal
in Anwesenheit von
Viola Shafik

Mo 29.09., 18.00h, Atelier

 
ALGERIEN
 

Les Terrasses
Es-Stouh - The Rooftops

Ein Spielfilm von Merzak Allouache
Algerien, Frankreich 2013, 91 Min., OF (Arabisch) mit engl. UT

Wer auf die Dachterrassen von Algier blickt, dem öffnet sich ein vieldeutiges Kaleidoskop der algerischen Gesellschaft. Fünf Geschichten kristallisieren sich in Allouaches Film heraus, die sich an einem Tag auf fünf Terrassen der Stadt zutragen. Die Aufrufe zum Gebet, die über Algier schallen, geben den Takt für jeden neuen Tag an, während sich das Leben schlagartig verändern kann. "Während die arabische Welt von einer Reihe von Krisen gebeutelt wird, scheint Algerien - paradoxer Weise - gelassen, auf sich selbst besonnen, beinahe unbeteiligt. Es scheint seinen neu erworbenen Frieden nach einem Jahrzehnt blutigen Terrorismus zu genießen. Die Wirklichkeit sieht jedoch ganz anders aus." Merzak Allouache

Mo 29.09., 19.30h, Arsenal
Do 2.10., 22.00h, Arsenal

 

Homeland
Watan - Né quelque part

Ein Spielfilm von Mohamed Hamidi
Algerien, Marokko, Frankreich 2013, 87 Min., OF (Arabisch, Französisch) mit engl. UT

Farid, ein junger Franzose algerischer Herkunft, studiert Jura und freut sich auf eine gemeinsame Zukunft mit seiner Verlobten. Als sein kranker Vater ihn bittet nach Algerien zu reisen, um den Abriss seines Hauses zu verhindern, entschließt sich Farid halben Herzens und trotz anstehender Prüfungen ins ferne und unbekannte Land zu reisen in der Hoffnung, schnell wieder zurückkehren zu können. Doch einmal vor Ort, erwarten ihn eine ganze Reihe einzigartiger Persönlichkeiten, darunter sein stürmischer Cousin Jamal, der gerne nach Frankreich auswandern würde. Eine herzerwärmende Komödie über Wurzeln, Identität, Migration und Schicksal.

So 28.09., 19.30h, Arsenal
Di 30.09., 21.30h, Arsenal

  Chantier A
Eine Doku-Fiktion von Lucie Dèche, Karim Loualiche, Tarek Sami
Algerien, Frankreich 2013, 103 Min., OF (Arabisch, Französisch) mit engl. UT

Zehn Jahre nachdem der Physiker und Künstler Karim Loualiche seine Heimat verlassen hat, kehrt er in die Kabylei zurück und streift durch die Landschaften des heutigen Algeriens. Diese filmische Reise - Doku und Fiktion zugleich- ruft die Bindung an die verlassene Heimat hervor, die sich mit der Zeit bis zur Unkenntlichkeit verändert hat und wieder aufgefunden werden muss – zwischen der Trunkenheit des Wiedersehens und der Verbitterung über die vergangene Zeit. Ein empfindsamer Film, der den Zuschauer erlaubt, seine eigene Reise zu unternehmen.

Do 25.09., 22.00h, Arsenal
Sa 27.09., 18.00h, Atelier
 
IRAK
 

My Sweet Pepper Land
Ein Spielfilm von Hiner Saleem
Irak, Deutschland, Frankreich 2013, 95 Min., OF (Kurdisch, Arabisch, Türkisch) mit dt. UT

Wild West à la Kurdistan: Baran kämpfte einst für die Unabhängigkeit Kurdistans und lässt sich als Polizeichef in einem gottverlassenen Dorf im Dreiländereck zwischen der Türkei, Irak und Iran versetzen. Khwarkok ist ein Mekka des illegalen Handels, sechs Monate im Jahr eingeschneit und nur mit dem Pferd erreichbar. Dort gerät er rasch in Konflikt mit dem korrupten Stammesfürsten Aga Azzi und seiner Bande, die Alkohol und Drogen schmuggeln. Baran lernt die junge Lehrerin Govend kennen, die als unverheiratete Frau außerhalb der Normen lebt. Baran und Govend verbünden sich - zwei Außenseiter im Kampf gegen eine gewalttätige, patriarchalische Gesellschaft.

Fr 26.09., 18.00h, Atelier

Zusatztermine:
Do 02.10., 16.15h, Atelier
Fr 03.10., 16.15h, Atelier

 

Before Snowfall
Der Junge Siyar

Ein Spielfilm von Hisham Zaman
Irak, Deutschland, Norwegen 2013, 105 Min., OF (Kurdisch et al.) mit dt. UT

Siyar lebt in einem kleinen kurdischen Dorf im Nordirak. Er ist zwar noch ein Teenager, aber seit dem Tod seines Vaters muss er als Familienoberhaupt die Entscheidungen treffen. Als seine ältere Schwester kurz vor ihrer arrangierten Hochzeit verschwindet, wird Siyar auf eine abenteuerliche Reise durch Europa geschickt, um mit einem Ehrenmord sein Ansehen zu retten. In Istanbul lernt er das Straßenmädchen Evin kennen. Als er sie auf seine illegale Reise mitnimmt, verschieben sich mehr und mehr seine Wertvorstellungen...
Der erste abendfüllende Spielfilm des in Norwegen lebenden, kurdischen Regisseurs Hisham Zaman entführt den Zuschauer ohne erhobenen Zeigefinger in eine Welt, die so nah ist und doch manchmal so fern erscheint. Eine echte Kinoreise!

Do 25.09., 18.00h, Atelier

 
LIBANON
 

Scheherazade’s Diary
Ein Dokumentarfilm von Zeina Daccache
Libanon 2013, 80 Min., OF (Arabisch) mit engl. UT

Zeina Daccache ist als Schauspielerin bekannt, aber sie hat auch als Regisseurin gearbeitet. Ihr neuer Film wurde zehn Monate lang im libanesischen Frauengefängnis Baabda gedreht. Diese fesselnde und tragikomische Dokumentation zeigt Insassinnen, die sich gegen patriarchalische Gesellschaftsstrukturen auflehne. Ihre Theaterinitiative Scheherazade in Baabda lässt diese Gattenmörderinnen, Ehebrecherinnen und Drogenkriminellen zu Wort kommen. Sie erzählen von häuslicher Gewalt, traumatischen Kindheiten, gescheiterten Ehen, hoffnungslosen Romanzen und dem Entzug der Mutterschaft. Ein Film mit flammender Leidenschaft, glaubwürdigen Gefühlen und nackter Ehrlichkeit funktioniert immer. Daccache bestätigt das.

Do 25.09., 18.00h, Arsenal
Mo 29.09., 18.00h, Arsenal

 

Birds of September
Touyour Ayloul

Ein Dokumentarfilm von Sarah Francis
Libanon, Katar 2013, 99 Min., OF (Arabisch) mit engl. UT

Ein gläserner Lieferwagen kurvt durch die Straßen von Beirut. In ihm eine Kamera, die die Stadt hinter dem Glas erkundet. Unterwegs werden Menschen eingeladen, in diesem fahrenden Beichtstuhl ein persönliches Moment zu teilen. Jede und jeder erscheinen als Gesicht, als Körper, als Postur, als Stimme, Attitüde, Emotion, Sichtweise, Erinnerung.  Ihre Geständnisse sind echt, direkt und persönlich.

Mi 1.10., 18.00h, Arsenal

 
MAROKKO
 

Adiós Carmen
Wadaan Carmen

Ein Spielfilm von Mohamed Amin Benamraoui
Marokko, Belgien, VAE 2013, 103 Min., OF (Arabisch, Amazigh, Spanisch) mit engl. UT

1975. Der zehnjährige Junge Amar lebt in einem Dorf in der Rifregion im Norden Marokkos zusammen mit seinem gewalttätigen Onkel und wartet auf die Rückkehr seiner Mutter, die nach Belgien ausgewandert ist. Über die Spanierin Carmen, die vor dem Franco-Regime geflohen ist und als Saaldienerin im Dorfkino arbeitet, wird er eine neue Welt entdecken. Franco stirbt und bald kommen die ersten Gerüchte über Probleme in der West-Sahara ins Dorf.

Fr 26.09., 20.00h, Arsenal
Mi 1.10., 18.00h, Atelier

 

Horses of God
Ya Khayl Allah - Les chevaux de Dieu

Ein Spielfilm von Nabil Ayouch
Marokko, Frankreich, Belgien, Tunesien 2013, 115 Min., OF (Arabisch) mit engl. UT

Das Leben der Menschen in den Elendsvierteln von Casablanca wird von Armut, Gewalt, Drogen und Hoffnungslosigkeit bestimmt. Leichtes Spiel für Islamisten unter denen, die ohnehin nichts zu verlieren haben „Gotteskrieger“ anzuwerben, die unter Einsatz des eigenen Lebens Terroranschläge verüben sollen. Auch die Brüder Yachine und Hamid, aufgewachsen im Slum Sidi Mounem, entscheiden sich schließlich, Märtyrer zu werden. Nach dem Roman „Les étoiles de Sidi Mounem“ von Mahi Binebine, der von den Terroranschlägen im Mai 2003 in Casablanca inspiriert wurde.

Do 2.10., 20.00h, Arsenal
Fr 3.10., 22.00h, Arsenal

 

The Iranian Film
Ein Dokumentarfilm von Yassine El Idrissi
Marokko, NL, Ägypten 2014, 67 Min. , OF (Arabisch) mit engl. UT

Der marokkanische Filmstudent Yassine liebt das iranische Kino. Für seinen Abschluss­film möchte er einen Film nach dem Vorbild der iranischen Regiemeister Makhmalbaf, Kiarostami, Panahi drehen. Aber er bekommt kein Visum für den Iran. Also versucht er mit Hilfe seiner Freunde in Marokko einen „iranischen Film“ zu drehen. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Rachid und dem Schau­spiel­lehrer Houssine machen sie sich auf die Suche nach möglichst originalgetreuen Schauplätzen und Laiendarstellern, kämpfen mit der Bürokratie und Zensur, die das Skript über den „Nationalfeiertag“ nicht so einfach absegnen mag, sowie der Engstirnigkeit der Dorfbevölkerung...

Di 30.09., 18.00h, Arsenal
Mi 1.10., 22.00h, Arsenal
 
PALÄSTINA
 

Palestine Stereo
Ein Spielfilm von Rashid Masharawi
Palästina, Tunesien, VAE, F 2013, 90 Min., OF (Arabisch) mit engl. UT

Ein Angriff der israelischen Luftwaffe hinterlässt Spuren im Leben zweier Brüder. Während Samy Gehör und Stimme verliert, verliert Milad seine Frau. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, wurde auch noch das Zuhause der Brüder vollständig zerstört. Sie beschließen Palästina mit all seinem Elend zu verlassen, um an einem anderen Ort ein neues und besseres Leben zu beginnen. Doch zunächst gilt es das nötige Geld für die Auswanderung zu verdienen. Die Herzzerreissende Entscheidung der beiden Brüder bietet dem Regisseur Rashid Masharawi Gelegenheit, das Leben unter der Besatzung bildgewaltig zu dokumentieren. Der Film wurde u.a. in Jenin gedreht.

Mi 24.09., 20.00h, Arsenal
So 28.09., 21.00h, Arsenal
Do 2.10., 18.00h, Arsenal

ERÖFFNUNGSFILM

 

A World Not Ours
Aalam Laysa Lana

Ein Dokumentarfilm von Mahdi Fleifel
Libanon, Großbritannien, Dänemark 2012, 93 Min., OF (Arabisch) mit dt. UT

Der Regisseur Mahdi Fleifel zeigt das Leben dreier Generationen in Ain el-Helweh, einem palästinensischen Flüchtlingslager im Süd-Libanon, in dem er selbst aufgewachsen ist. Seit über 60 Jahren leben dort mehr als 70.000 Menschen auf einem Quadratkilometer zusammen. Der Regisseur verwendet unter anderem Videoaufnahmen seines Vaters aus den Achtziger- und Neunzigerjahren. In sensiblen, humorvollen Porträts werden Familie und Freunde mit ihren täglichen Konflikten geschildert. Der Film erzählt nicht zuletzt von Mahdi Fleifels langjährigem Freund Abu Eyad -die Leidenschaft für Politik, melancholische Musik und Fußball verbindet die beiden Männer. Bei der Fußball-WM schauen die Palästinenser die Übertragungen und werden für kurze Zeit zu Brasilianern, Deutschen oder Italienern. Doch Fleifel kann im Lager kommen und gehen, während Abu Eyad nur der Entschluss zur Flucht bleibt.


Sa 27.09., 18.00h, Arsenal

 
SYRIEN
 

Ladder to Damascus
Soullam ila Dimashk

Ein Spielfilm von Mohamed Malas
Syrien, Libanon, Katar 2013, 97 Min., OF (Arabisch) mit engl. UT
Auf dem Dach eines Hauses in Damaskus haben die Bewohner eine Leiter aufgerichtet und halten sie gemeinsam mit aller Kraft fest. Oben steht ein junger Mann. "Hurriyyah! Freiheit" schreit er. Eine Explosion übertönt seinen Ruf. In seinem Film erzählt Malas über den Mikrokosmos einer Hausgemeinschaft, vom Zustand der syrischen Gesellschaft zwischen Revolution, Krieg, Repression und Ratlosigkeit: fast traumwandlerisch, mit Elementen des magischen Realismus. „Ladder to Damascus entstand aus einem tiefen persönlichen Bedürfnis. Ich konnte angesichts dieses Ausbruchs der Freiheit und der Repression nicht schweigen."

Do 25.09., 20.00h, Arsenal
So 28.09., 18.00h, Atelier

 

 

The Shebabs of Yarmouk
Shabab al Yarmouk

Ein Dokumentarfilm von Axel Salvatori-Sinz
Frankreich, Syrien 2013, 78 Min., OF (Arabisch) mit engl. UT

Ala’a, Samer, Tasneem und Waed sind palästinensische Flüchtlinge in der dritten Generation. Sie gehören zu den Shebabs, einer Gruppe, die sie als Teenager gegründet haben. In diesem schwungvollen, durch und durch humanistischen Film folgen wir den vier Jugendlichen, die in dem 50 Jahre alten Lager von Yarmouk in Syrien leben, wo die Mauern undicht sind und die Wohnquartiere wie schlampig aufeinandergestapelt wirken. Mit aufmerksamer Kamera filmt Salvatori-Sinz die Jugendlichen, die von Zweifeln an ihren Lebensentscheidungen geplagt werden, gefangen zwischen der Loyalität zu ihren Freunden und dem Wunsch zu fliehen und dabei manchmal auch die anderen zurückzulassen. An der Schwelle zum Erwachsenwerden haben sie alle einen echten Hunger nach Leben. Die Wahl zwischen dem Bedürfnis nach Freiheit und dem Zusammenhalt der Gruppe, zwischen der Sehnsucht nach Aufstand und der Aussicht auf ein wohlgeordnetes Leben ist schwierig


Fr 3.10., 18.00h, Arsenal


Syria Inside
Ein Dokumentarfilm von Tamer Al Awam und Jan Heilig
Syrien, Deutschland 2013, 120 Min., DCP, OF (Arabisch) mit dt. UT

Gegen den Diktator mit Humor! 120 Minuten lang brauchen zwei syrische Showmaster, um uns ihr Land, ihre Revolution und alle Grundsätze für einen Frieden in Syrien zu präsentieren – und all das mittels einer neuen Technik: der syrischen 3D-Technologie. Während westliche Medien nur auf Blut, Schweiß und Tränen fokussieren, beschäftigen sich die syrischen Friedensaktivisten mit der Produktion von kreativen Webshows und fantastischen Filmen und Illustrationen. Humor als Waffe gegen das allmächtige gehirnwaschende Staatsfernsehen.

Der 35-jährige Regisseur und Friedensaktivist Tamer Al Awam starb bei den Dreharbeiten in Aleppo 2012 durch eine Granate von Assads Armee. Die syrischen Produzenten von WithYouSyria und der deutsche Produzent brachten das Projekt zu Ende.

Sa 27.09., 22.00h, Arsenal

in Anwesenheit von
Ahmed und Mohamad Malas

 

Kurzfilmprogramm aus Syrien
9 Kurzfilme, Verschiedene Regisseure, Syrien 1979-2014, 88 Min., OF mit engl. UT

Step by Step
Ossama Mohammad, Syrien 1979, 22 Min.
Ossama Mohammads Film folgt den Etappen der Unterordnung, die man in einer Gesellschaft durchläuft, sowie der Veränderung der individuellen geistigen Haltung hin zur Akzeptanz von Gewalt. Er zeigt ein Portrait junger Dorfbewohner, die zwischen dem harten Alltag des bäuerlichen Lebens ihrer Eltern und dem als Arbeitsmigrant in der Stadt wählen können.

Before Vanishing
Joude Gorani, Syrien/F 2005, 13 Min.
Mit geschärftem Blick, sowohl für das Leben als auch für das Kino, schaut Joude Gorani präzise und gleichzeitig mit Raum für Zweideutigkeiten auf den Fluss Barada. Der Barada war Zeuge des Aufstiegs Damaskus‘, Goranis Familie, sowie Schriftsteller und Historiker erzählten in Bezugnahme auf seine Überflutungen und Trockenzeiten die Geschichte der Stadt. Heute ist der Fluss kurz davor völlig auszutrocknen.

The Forty-Second Winter
Ehab Tarabieh, Syrien 2009, 15 Min.
Eine Reihe von winterlichen Bildern eines syrischen Dorfs in der Nähe des Mount Hermon (Jabal al-Shaykh) in den Golan Höhen. Der Filmemacher betrachtet das Leben seiner betagten Eltern, 42 Winter seit der israelischen Besatzung des Golans.

BIDAYYAT-Kurzfilmprogramm
6 Kurzfilme, Syrien 2013-2014, OF mit engl. UT

Bidayyat for Audiovisual Arts ist eine syrische Non-Profit-Organisation, die 2013 ins Leben gerufen wurde, um Dokumentar-, Kurzfilme und experimentelle Filme zu produzieren sowie professionelle Dokumentarfilmkurse zu organisieren, in der Hoffnung den syrischen Filmemachern die Möglichkeit anzubieten – trotz Bombardements, Zerstörung und Tod- vor und hinter der Kamera zu stehen um sich selbst und die anderen in die Augen zu sehen bevor die Bilder den Rest der Welt erreichen.

Das Arabische Filmfestival zeigt 6 Kurzfilme:

I love death
stellt die Frage, “Sind wir noch die gleichen Jugendlichen von damals?

1915
erzählt die Geschichte einen syrischen Armeniers, der in den Libanon floh.

Self Portrait
ist ein Selbsportrait der syrischen Revolution.

Nobad’s perfect
ist eine Anmahnung zur Bescheidenheit.

A Dream Of Powerful Monsters
portraitiert syrische Kinder im Chatila-Flüchtlingslager in Beirut, Libanon

MiG
erzählt vom palästinensischen Flüchtlingslager Al Yarmouk in Syrien als es von Assads Truppen angegriffen wurde, als Strafe für die Aufnahme der vom Krieg vertriebenen Syrer und Palästinenser.

Fr 26.09., 22.00h, Arsenal
Mo 29.09., 21.00h, Arsenal

 
TUNESIEN
 

Hidden Beauties
Ma Nmoutech

Ein Spielfilm von Nouri Bouzid
Tunesien, Frankreich, VAE 2013, 100 Min., OF (Arabisch) mit engl. UT

Während der tunesischen Revolution kämpfen Zeinab und Aicha, zwei junge Frauen, gegen die Zwänge in ihren Familien und an ihrem Arbeitsplatz. Die beiden jungen Frauen wachsen unter verschiedenen Lebensumständen auf: Während die eine verschleiert ist, darf die andere ihr Gesicht zeigen. Beide müssen ihre ganz eigenen Kämpfe austragen. In freundschaftlicher Solidarität unterstützen sie sich gegenseitig bei dem Versuch, ihre Vorstellungen von Emanzipation und Freiheit gegenüber ihren Angehörigen und ihren zukünftigen Ehemännern zu behaupten. Ihr Alltag ist geprägt von Spannungen, Gewalt und Ängsten, die durch die gesellschaftlichen Umwälzungen entstanden sind. Ihre Erfolge und Rückschläge stehen stellvertretend für die Unsicherheiten der gesamten tunesischen Gesellschaft in Bezug auf die politische Zukunft des Landes.

 

Mi 1.10., 20.00h, Arsenal
Fr 3.10., 18.00h, Atelier

 


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