Filmprogramm


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WETTBEWERB
 

Burning Hope | Demain dès l'aube
Ein Spielfilm von Lotfi Achour
Tunesien 2016, 85 Min., Originalfassung (Arabisch, Französisch) mit engl. UT

Burning Hope ist sowohl die Geschichte der Geburt einer Freundschaft dreier junger Menschen als auch das intensive Porträt eines Landes, das von seinen Geistern verfolgt wird. Der Film zeigt die gemeinsamen Schicksale von zwei jungen Frauen und einem Teenager in der Zeit nach der Revolution in Tunesien, eine Zeit zwischen Hoffnung und Desillusion.

Mi 11.10., 20.00 Uhr Kupferbau HS 22

 

 

Ghost Hunting | Istiyad Ashbah
Ein Dokumentarfilm von Raed Andoni
Palästina, Frankreich, Schweiz, Katar 2017, 94 Min., OF (Arabisch) mit engl. UT

Regisseur Raed Andoni sucht in Ramallah per Zeitungsanzeige ehemalige palästinensische Insassen des Moskobiya-Verhörzentrums in Jerusalem, die zudem Erfahrung als Handwerker, Architekten oder Schauspieler haben. Nach dem Casting lässt er in einer leeren Halle Verhörräume und Zellen der Gefangenen maßstabsgetreu nachbauen – immer in enger Abstimmung mit den Männern und basierend auf ihren Erinnerungen an den Ort. Verhörsituationen werden nachgespielt, Details der Einrichtung diskutiert und sie sprechen über die Erniedrigungen, die sie während der Haft erlebt haben. Auch Regisseur Andoni steht vor der Kamera. Er schafft nicht nur eine Bühne für seine Protagonisten, er verarbeitet auch die eigenen Erinnerungen an seine Haft in Moskobiya vor über 30 Jahren.

Mo 09.10., 20.00 Uhr Kupferbau HS 24

 

 

 

Headbang Lullaby
Ein Spielfilm von Hicham Lasri
Marokko 2017, 111 Min., OF ( Arabisch) mit engl. UT

Am 11. Juni 1986, einen Tag nachdem Marokko mit einem überraschenden Sieg über Portugal Fußball-WM-Geschichte geschrieben hat, wird der Regierungsbeamte Daoud auf eine Brücke beordert, die im Umland von Casablanca zwischen zwei verfeindeten Gemeinden über einer leeren Autobahn thront. Hier soll er den erwarteten Besuch König Hassans II. sichern. Begegnungen mit Regierungsanhängern und Familien politischer Gefangener, rätselhafte Erscheinungen sowie die Geschichte eines fußballbegeisterten Jungen werden für Daoud zur Herausforderung. Seit den blutigen „Brot-Unruhen“ fünf Jahre zuvor ist er innerlich erstarrt, doch die Euphorie und die Hoffnung, die ihm begegnen, bringen Bewegung in sein Gemüt. Hicham Lasri blickt gesellschaftskritisch auf die Geschichte des Landes und inszeniert in strahlenden Farben ein bildgewaltiges, psychedelisches Märchen voller absurder Situationen.

Sa 07.10., 20.00 Uhr Kupferbau HS 24

 


House in the Fields | Tigmi n Igren
Ein Dokumentarfilm von Tala Hadid
Marokko, Katar 2017, 86 Min., OF (Tamazight, Arabisch) mit engl. UT

Ein abgelegenes Dorf im hohen Atlasgebirge in Marokko. Im Winter ist es hier so kalt, dass die Menschen ihre Häuser kaum verlassen und die Kinder nicht zur Schule gehen. Mit dem Frühling kommt die Schönheit zurück, sagt die 16-jährige Khadija, aus deren Sicht der Film erzählt. Ihre ältere Schwester Fatima soll am Ende des Sommers verheiratet werden, und es liegt Wehmut über dieser letzten gemeinsam verbrachten Zeit, im geteilten Bett, bei der Arbeit im Haus, auf den Feldern und in der Natur. In Tala Hadids feinfühligem Porträt einer Berber-Gemeinschaft geht es um Bindung an eine vertraute Lebensumgebung und um Loslösung daraus. Mit porträtartigen Einstellungen, präzisen Alltagsbeobachtungen und eindrucksvoll fotografierten Bildern der sattgrünen Natur und der majestätischen roten Bergmassive bringt sie eine entfernte Welt erstaunlich nah.

Di 10.10., 20.00 Uhr Kino Arsenal

 

 

 

Le Fort des Fous
Ein Dokumentarfilm von Narimane Mari
Algerien, Frankreich, Katar, Griechenland, Deutschland 2017, 140 Min., OF (Arabisch, Französisch, Griechisch, Englisch) mit dt. UT

Ausgehend von Aufzeichnungen früher wissenschaftlicher Expeditionen und Befriedungskampagnen unter der Führung französischer Kolonialisten in Nordafrika folgt der Film einer Gemeinschaft junger Nomaden, die eine imaginierte utopische Gesellschaft als Reaktion auf die imperialistische Herrschaft bilden. Nachgestellte und improvisierte Szenen sowie Interviews, die von und mit Einwohnern von Algier, von der Insel Kythira und aus der Gemeinschaft von Prosfygika in Athen geführt werden, durchziehen diese Arbeit als Momente alternativer Temporalität und autonomer Räume. Sie reflektieren die Übermittlung und Wiederaneignung von Geschichte und beleben als Strategie des Widerstands die Erinnerungen.

Di 10.10., 19.30 Uhr Kupferbau HS 23

 

 

Mawlana | The Preacher
Ein Spielfilm von Magdy Ahmed Ali
Ägypten, VAE 2016, 122 Min, OF (Arabisch) mit engl. UT

Hatem El Shennawi ist Imam in einer Moschee und wird von einer TV-Show angeheuert, um den Anrufern Ratschläge zu geben. Die Show erfreut sich schnell großer Beliebtheit, da El Shennawi liberale Meinungen vertritt und sich durchaus auch mal sarkastisch zu Religionsfragen äußert. So wird er den Vertretern fundamentalistischer Ansichten ein Dorn im Auge. Doch der Imam nimmt den Kampf auf, um seine religiösen Prinzipien mit dem Druck staatlicher Institutionen zu vereinbaren. Der Film, der auf Ibrahim Eissas gleichnamigem Roman basiert, sorgte in Ägypten für Aufruhr. Sunnitische Geistliche riefen dazu auf, den Streifen zu boykottieren, weil er ein falsches Bild von muslimischen Predigern zeichne.

Di 10.10., 20.00 Uhr Kupferbau HS 22

 

 

Path of Maryam
Ein Spielfilm von Atia Al Dardji
Irak 2017, 76 Min., OF (Arabisch) mit engl. UT

Der Witwer Essa pilgert mit seiner achtjährigen Tochter Maryam von Basra in die heilige Stadt Kerbala. Umgeben von Fremden und Mitpilgern - alle auf der Suche nach ihrem eigenen persönlichen Wunder – marschieren sie in Richtung Kerbala. Als sie von tausenden Menschen umgeben sind, werden ihre Wege getrennt. Von Geheimnissen aus der Vergangenheit gepeinigt, erfährt Essa außerdem noch von einem Terroranschlag in der Nähe. Für Vater und Tochter beginnt ein Rennen gegen die Zeit...
Ein überwältigender, packender Film über Familienbande, Solidarität und Freundschaft in einem von Terror geplagten Land. Eine wahre, aufwühlende Geschichte aus dem heutigen Irak.

Fr 07.10., 20.00 Uhr Kupferbau HS 22

Mo 09.10., 18.30 Uhr Kupferbau HS 24

 

Taste of Cement
Ein Dokumentarfilm von Ziad Kalthoum
Syrien, Libanon, Deutschland, Katar 2017, 85 Min., OF (Arabisch) mit engl. UT

Syrische Bauarbeiter bauen in Beirut Wolkenkratzer, während in ihrer Heimat ihre eigenen Häuser in Schutt und Asche gebombt werden. Unter menschenunwürdigen Bedingungen hausen sie auf den Baustellen. Die Arbeiter werden auf der Baustelle eingeschlossen, die sie nach 19 Uhr nicht mehr verlassen dürfen, denn die libanesische Regierung hat eine nächtliche Ausgangssperre für Flüchtlinge verhängt. Der einzige Kontakt zur Außenwelt ist für sie das Loch, durch das sie am Morgen klettern, um einen neuen Arbeitstag zu beginnen. Von Angst geplagt und der grundlegendsten Menschen- und Arbeitsrechte beraubt, hoffen sie weiter auf ein anderes Leben. Der Dokumentarfilm zeigt gewagt, in großartigen Bildern eine andere - nicht weniger schockierende - Seite des Krieges.

Do 12.10., 20.00 Uhr Kupferbau HS 24

 

 

Until the Birds Return | En attendant les hirondelles
Ein Spielfilm von Karim Moussaoui
Algerien, Frankreich 2017, 113 Min., OF (Arabisch, Französisch) mit engl. UT

Mourad ist ein wohlhabender Geschäftsmann, der versucht die Probleme von seinem Leben fernzuhalten. Seine Prioritäten sind seine Arbeit, seine Frau und sein Sohn. Aicha möchte ihr altes Leben hinter sich lassen und ein neues als verheiratete Frau anfangen. Zusammen mit ihrem Vater und einem Nachbarn macht sie sich auf den Weg zu ihrer neuen Familie am anderen Ende des Landes. Dahman ist Arzt und hofft auf einen neuen Lebensabschnitt. Er möchte heiraten und wartet geduldig auf die Beförderung, die ihm zu einem höheren sozialen Status verhelfen würde.
Die Biografien dreier Menschen kollidieren miteinander und zeichnen ein kontrastreiches Bild des modernen Algeriens, einem Land, hin- und hergerissen zwischen Tradition und dem Streben nach Modernität.

Mi 11.10., 20.00 Uhr Kupferbau HS 24