Filmprogramm


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Sektionen: Arabische Welten | Shubbak - Fenster zur islamischen Welt | Wettbewerb | Kurzfilmprogramme

SHUBBAK – FENSTER ZUR ISLAMISCHEN WELT

Die neue Sektion SHUBBAK befasst sich mit dem Filmschaffen und den Ereignissen in anderen islamisch geprägten Ländern. Vertreten sind nicht nur Filme aus der Türkei, dem Iran und Afghanistan, sondern auch aus dem Balkan, Zentralasien sowie aus Ost-Asien (z.B. Indonesien). Somit setzt das Arabische Filmfestival weiterhin auf seine Botschaft des Dialogs und ermöglicht ein differenziertes Bild von Ereignissen und Entwicklungen in islamisch geprägten Ländern.


 

A Few Cubic Meters of Love | Chand Metre Moka'ab Eshgh
Ein Spielfilm von Jamshid Mahmoudi
Afghanistan/Iran 2014, 88 Min., OF (Persisch) mit engl. UT

In einer kleinen Fabrik am Teheraner Stadtrand arbeiten afghanische Flüchtlinge. Sie wohnen in alten Containern oder Hütten – ständig in Sorge, von der Polizei erwischt zu werden. Zwischen dem jungen Saber und Marona, der Tochter eines der Arbeiter entspinnt sich eine heimliche Romanze, eine verbotene Liebe zwischen einer Afghanin und einem Iraner.
Wie Millionen andere musste auch der Filmemacher Jamshid Mahmoudi mit seiner Familie in den Iran flüchten. Sein Filmdebüt zeigt die schwierige Koexistenz zweier Völker.

Sa 10.10., 20.00 h
Kupferbau HS 22

 

Nabat
Ein Spielfilm von Elchin Musaoglu
Aserbaidschan 2014, 105 Min., OF (Aserbaidschanisch) mit engl. UT

Nabat und ihr Mann Iskender leben abgeschieden auf dem Land mitten in der Region am Berg-Karabach, der seit langem umkämpften Grenzregion zwischen Aserbaidschan und Armenien, in der es 1992–1994 zum offenen Krieg kam. Der Sohn ist gefallen, nun sind ihr nur das Haus, eine Kuh, die Erinnerungen und ein Wolf geblieben, der sie beobachtet. Als Iskender stirbt, hängt Nabat in aller Einsamkeit ihren Erinnerungen nach. Ein hochpoetischer Film, eine wunderschön gefilmte, melancholische, ein wenig märchenhafte und manchmal humorvolle Geschichte.

Mo 05.10., 19.30 h
Kupferbau HS 23

 

Taxi Teheran
Ein Spielfilm von Jafar Panahi
Iran 2015, 82 Min., OF (Persisch) mit dt. UT

Ein Taxi bewegt sich durch die pulsierenden Straßen der iranischen Hauptstadt. Unterschiedlichste Menschen steigen in das Taxi ein und sagen offen, was sie denken. Niemand anderes als der Regisseur Jafar Panahi selbst sitzt am Steuer.
„ Ich bin Filmemacher. Ich kann nichts anderes als Filme machen. Mit Kino drücke ich mich aus, es ist mein Leben. Nichts kann mich am Filmemachen hindern. Denn wenn ich in die äußerste Ecke gedrängt werde, ziehe ich mich in mein Innerstes zurück. Und trotz aller Einschränkungen wird in dieser inneren Abgeschlossenheit die Notwendigkeit, etwas zu erschaffen, zu einem immer größeren Trieb. Kino als Kunstform wird zu meinem Hauptanliegen. Ich muss unter allen Umständen weiter Filme machen, um der Kunst Respekt zu erweisen und mich lebendig zu fühlen.“ Jafar Panahi
Taxi Teheran gewann den Goldenen Bären bei der Berlinale 2015.

Sa 10.10., 18.15 h
Kupferbau HS 22

 

Today | Emrouz
Ein Spielfilm von Reza Mirkarimi
Iran 2014, 88 Min., OF (Persisch) mit engl. UT

Eigentlich wollte der Taxifahrer Younes gerade Feierabend machen, als die junge, schwangere Sedigheh ihn verzweifelt anfleht, sie ins Krankenhaus zu fahren. Die Geschichte, die der iranische Filmemacher Reza Mirkarimi in seinem Film erzählt, handelt von zwei Fremden, die das Schicksal zufällig zusammen führt. Denn als der wortkarge Younes Sedigheh begleitet, entwickelt sich eine vertrauensvolle und intensive Beziehung zwischen beiden, die weit länger als diese eine Taxifahrt andauern soll.

Di 06.10., 19.30 h
Kupferbau HS 23

 

Mustang
Ein Spielfilm von Deniz Gamze Ergüven
Türkei/F/D/Katar 2015, 97 Min., OF (Türkisch) mit dt. UT

Frühsommer in einem Dorf im Norden der Türkei. Lale und ihre vier Schwestern tollen auf dem Heimweg von der Schule unschuldig mit einigen Jungs herum. Ihr angeblich unmoralisches Verhalten löst einen Skandal aus – mit ungeahnten Konsequenzen: Nach und nach verwandelt sich ihr Zuhause in ein Gefängnis. Hausarbeit ersetzt die Schule, Ehen werden arrangiert. Doch der Drang nach Freiheit ist groß und die Schwestern kämpfen mutig entschlossen gegen gesellschaftliche Zwänge an.
Regisseurin Deniz Gamze Ergüven schlägt, trotz Tragik, von Anfang an eher fröhliche Töne an, die dem Naturell ihrer Protagonistinnen entsprechen. Mustang ist ein einmaliges, wunderbar trotziges Plädoyer gegen eine erzkonservative Männergesellschaft. Der Film wurde 2015 bei der Quinzaine des Réalisateurs in Cannes mit dem Preis der Europa Cinemas und mit dem Heart of Sarajevo Award des Filmfestivals von Sarajevo ausgezeichnet.

So 04.10., 11.00 h
Kino Arsenal
Di 08.10., 22.15 h
Kino Arsenal
 

Imam and I
Ein Dokumentarfilm von Khalid Shamis
Südafrika/UK 2011, 80 Min., OF (Englisch, Arabisch) mit engl. UT

Abdullah Haron war ein südafrikanischer muslimischer Geistlicher und Aktivist der Antiapartheid-Bewegung. Auf der Suche nach seiner Identität kehrt Regisseur Khalid Shamis nach Kapstadt zurück, um dem Leben seines bekannten Großvaters, des Imam Abdullah Haron, nachzuspüren. In den 1960er Jahren war er eine einflussreiche Figur gewesen, Vorkämpfer für die Rechte und die Einheit der Muslime und strenger Gegner des Apartheidsystems. Shamis benutzt Archivmaterial, Interviews und Animation, um eine Geschichte zu erzählen, die seine Familie prägte und zerrüttete.

Sa 10.10., 13.30 h
Kupferbau HS 24