Festival expanded | Arab Women Film Days
Im Programm in Tübingen:
IMMORTALS
Ein Dokumentarfilm von Maja Tschumi
Irak, Schweiz 2024, 94 Min., Of (Arabisch) mit dt. Ut
Milo, eine willensstarke Feministin, gibt sich als Mann aus, um sich
als Frau in Bagdad freier bewegen zu können. Khalili, ein junger
und ehrgeiziger Filmemacher, entdeckt die Macht seiner Kamera als Waffe
im Kampf gegen das Regime. Im Nachgang der Revolution von 2019 sind Milo
und Khalili die Gesichter, die Augen und die Stimmen einer irakischen
Jugend, die unerbittlich für eine bessere Zukunft kämpft.
Immortals
gibt Einblick in die Hoffnungen und zerbrochenen Träume einer neuen
Generation, die seit der US-geführten Invasion nichts als Krieg
kennt.
Immortals feierte 2024 seine Premiere auf dem Thessaloniki Documentary
Film Festival und lief u.a. beim CPH:DOX Copenhagen, Sidney Film Festival,
Melbourne Int. FF und Hot Docs Toronto. Deutsche Premiere beim
Arabischen Filmfestival 2024 (Stuttgart).
Mehr Infos.: https://immortals-documentary.com/de/
Film und Gespräch mit Regisseurin, Filmeditor und Protagonistinnen
So,
24.11.2024, 17.30 Uhr
Kino Atelier (Vor dem Haagtor 1, Tübingen)
WHO DO I BELONG TO | MÉ EL
AÏN
Ein Spielfilm von Meryam Joobeur
Tunesien, Kanada, Frankreich 2024, 117 Min., Of (Arabisch)
mit engl. Ut
Aïcha lebt mit ihrem Mann Brahim und ihren drei Söhnen auf einem Bauernhof im Norden Tunesiens und hat die eine Gabe für prophetische Träume. Die Welt von Aïcha und Brahim wird auf den Kopf gestellt, als Mehdi und Amine, die ältesten Söhne, in den Krieg ziehen. Monate später kehrt Mehdi mit einer schwangeren Frau namens Reem nach Hause zurück. Aïcha heißt Mehdi und Reem in ihrem Haus willkommen und schwört, sie um jeden Preis zu beschützen. Brahim beunruhigt hingegen zutiefst, dass Reem Nikab trägt und immerzu schweigt. Mehdis Rückkehr löst im Dorf seltsame Ereignisse aus. Aber Aïcha kreist so sehr um ihren Sohn, dass sie die wachsende Angst in ihrem Umfeld zunächst kaum bemerkt. Nun muss sie an die Grenzen ihrer mütterlichen Liebe gehen, um der zunehmenden Dunkelheit etwas entgegenzusetzen.
Regisseurin Joobeur betonte in einem Interview, Tunesien sei einer der größten Rekrutierungsherde des IS. Mit ihrem aufwühlendem Spielfilmdebüt Mé El Aïn, der seine Weltpremiere 2024 im Wettbewerb der Berlinale feierte, geht sie auf die Suche nach dem, „was Menschen zu extremen Gewalttaten antreibt“.
Infos folgen
NORAH
Ein Spielfilm von Tawfik Alsaidi
Saudi Arabien 2023, 94 Min., Of (Arabisch) mit engl. Ut
Saudi Arabien in den 1990ern: Nader, ein neuer Lehrer und heimlicher Künstler, kommt in ein kleines abgelegenes Dorf. Dort trifft er auf Norah, eine junge Frau, die die Kreativität in ihm entfacht und ihn immer wieder zum Malen inspiriert. Unter großem Risiko entwickeln sie eine zarte Verbindung und ein stilles Band. Nader klärt Norah über die Welt außerhalb ihrer winzigen Gemeinde auf, und ihr wird klar, dass sie das Dorf verlassen muss, um einen Ort zu finden, an dem sie ihre künstlerische Ader frei entfalten kann.
Norah ist der erste Spielfilm von Regisseur Tawfik Alzaidi und der erste saudische Film, der auf dem Filmfestival Cannes gezeigt wurde (Un Certain Regard 2024). Alzaidis Film ist ein selbstreflexives Zeugnis über das tiefe menschliche Bedürfnis nach künstlerischem Ausdruck.
Infos folgen
Festival expanded | Palästina-Programm
PALESTINE: VOICES FOR JUSTICE & PEACE
Das Arabische Filmfstival zieht wieder durch THE LÄND, mit palästinensischen
Filmen im Gepäck.
Im Programm in Tübingen:
NO OTHER LAND
Ein Dokumentarfilm von Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham und Rachel
Szor, Palästina, Norwegen 2024, 95 Min., Originalfassung (Arabisch,Hebräisch,
Englisch) mit dt. Untertiteln
Basel Adra lebt in Masafer Yatta im Westjordanland und kämpft seit seiner Kindheit gegen die Vertreibung seiner Gemeinschaft durch die israelische Besatzungsmacht. Er dokumentiert die schrittweise Auslöschung der Dörfer seiner Heimatregion, wo Soldat*innen im Auftrag der israelischen Regierung nach und nach Häuser abreißen und ihre Bewohner vertreiben. Eines Tages begegnet er Yuval, einem israelischen Journalisten, der ihn in seinen Bemühungen unterstützt. Eine bemerkenswerte Allianz und Freundschaft entsteht. Die Beziehung der beiden wird durch die enorme Ungleichheit zwischen ihnen zusätzlich belastet: Basel lebt unter militärischer Besatzung, Yuval frei und ohne Einschränkungen. Der Film eines palästinensisch-israelischen Kollektivs vierer junger Aktivist*innen entstand als Akt des kreativen Widerstands auf dem Weg zu einem gerechten Frieden in Nahost.
No other Land feierte seine Weltpremiere in der Panorama-Sektion der Berlinale 2024 und erhielt den Berlinale Dokumentarfilmpreis und den Panorama Publikumspreis. Er lief zudem auf dem CPH:DOX Copenhagen, IndieLisboa und Visions du Réel und gewann in allen drei Festivals den Publikumspreis. Der Film ist in der Auswahl für die European Film Awards Documentary 2024.
Fr 11.10., 19.45 h
Kupferbau HS 24 Tübingen
FROM GROUND ZERO
Kurzfilme verschiedener Regisseur*innen, Palästina, Frankreich,
Katar, Jordanien 2024, 115 Min., Originalfassung (Arabisch) mit dt. Untertiteln
From Ground Zero ist ein Projekt, das 22 Kurzfilme von Regisseur*innen aus Gaza vereint. Die von Rashid Masharawi, dem international renommierten palästinensischen Filmemacher aus Gaza, ins Leben gerufene Initiative entstand vor dem Hintergrund des aktuellen Krieges im Gazastreifen und bietet jungen Künstler*innen einen Raum, sich durch ihr Handwerk auszudrücken. Jeder Film hat eine Länge zwischen drei und sechs Minuten und präsentiert eine individuelle Perspektive auf die aktuelle Realität in Gaza. Das Projekt fängt die vielfältigen Lebenserfahrungen in der palästinensischen Enklave ein, die Herausforderungen, Tragödien und Momente der Widerstandskraft, denen die Menschen dort ausgesetzt sind. Mit einem Genremix aus Spielfilm, Dokumentarfilm, Doku-Fiktion, Animation und experimentellem Kino präsentiert From Ground Zero eine Vielfalt an authentischen und persönlichen Geschichten, die die Trauer und Hoffnung widerspiegeln, die dem Leben in Gaza innewohnen.
Gedreht zwischen Januar und März 2024 im Gazastreifen. Trotz der
harten Drehbedingungen zeigt sich in dieser Kompilation Gazas lebendige
Kunstszene und bietet ein persönliches und kraftvolles Porträt
des täglichen Lebens und der Ausdauer seiner Menschen.
From Ground Zero lief u.a. beim Toronto International Film Festival 2024 und
ist Palästinas Einreichung für die Oscars© 2025.
Kurzfilme/Fimemacher*innen:
Out Of Frame von Nidaa Abu Hasna, Hill Of Heaven von
Kareem Satoum, Charm von Bashar Al-Balbeisi, Awakening von
Mahdi Karirah, Jad and Natalie von Aws Al-Banna, No von
Hana Awad, Everything is fine von Nidal Damo, Taxi Waneesa von
E’temad Weshah, 24 Hours von Alaa Damo, Selfies von
Reema Mahmoud, No Signal von Muhammad Alshareef, Soft Skin von
Khamees Masharawi, Flash Back von Islam Al Zrieai, Fragments von
Basil Al-Maqousi, Offerings von Mustafa Al-Nabih, School
Day von Ahmed Al-Danf, Farah and Meryam von Wissam Moussa, Overburden von
Ala’a Ayob, The Teacher von Tamer Najm, Recycling von
Rabab Khamees, Echo von Mustafa Kallab, Sorry Cinema von
Ahmad Hassouna.
Fr 18.10., 19.00 h
Kupferbau HS 24 Tübingen
A HOUSE IN JERUSALEM
Ein Spielfilm von Muayad Alayan, Palästina, Deutschland, Niederlande,
Vereinigtes Königreich 2023, 103 Min., Originalfassung (Arabisch,
Englisch, Hebräisch) mit dt. Untertiteln
Die zehnjährige Rebecca zieht nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter mit dem Vater von Großbritannien nach West-Jerusalem in der Hoffnung, durch einen Neuanfang dort ihre Trauer zu überwinden. Kurz nachdem sie in das alte Haus ihrer Großeltern gezogen sind, beginnt eine Reihe mysteriöser Ereignisse, für die sie verantwortlich gemacht wird. Der Konflikt zwischen Vater und Tochter spitzt sich zu, als Rebecca entdeckt, dass ein anderes Mädchen in ihrem Alter ebenfalls im Haus lebt. Und so taucht Rebecca bald in das Geheimnis des Hauses ein und der mystischen Stadt Jerusalem, um auf einer Reise voller Rätsel herauszufinden, was sich hinter den rätselhaften Vorkommnissen verbirgt.
Muayad Alayan (The Reports on Sarah and Saleem, AFF 2018) hat mit Ein Haus in Jerusalem eine so spannende wie berührende Geschichte geschaffen, die die Kraft der Erinnerung und die Macht der Liebe aus der Perspektive eines jungen Mädchens erforscht.
Do 10.10., 18.00 h
Kupferbau HS 24 Tübingen
LYD
Ein Dokumentarfilm von Rami Younis & Sarah Ema Friedland
Palstina, USA, UK 2023, 79 Min, Originalfassung (Arabisch, Hebräisch)
mit engl. Untertiteln
Lyd erzählt die Geschichte der Stadt Lyd und die Geschichten ihrer Bewohner über Jahrtausende hinweg und fragt sich, wie die Stadt in einer möglichen Zukunft aussehen könnte. Aus der Perspektive der Stadt selbst, die von der palästinensischen Schauspielerin Maisa Abd Elhadi gesprochen wird, wird der Zuschauer durch die Lebensspanne einer 5000 Jahre alten Stadt und ihrer Bewohner geführt.
Kupferbau HS 24 Tübingen
MARWAN - TOMORROW'S FREEDOM
Ein Dokumentarfilm von Georgia Scott & Sophia Scott
UK 2022, 97 Min., Originalfassung (Arabisch, Hebräisch, Englisch)
mit engl. Untertiteln
Ein Porträt des palästinensischen politischen Führers Marwan Barghouti. Durch die Kombination von Interviews mit Politikern aus Palästina, Israel und Südafrika sowie Mitgliedern seiner Familie und über 30 Jahren Archivmaterial folgt Tomorrow's Freedom die Anfänge seines politischen Lebens bis hin zu seiner Inhaftierung 2002 und wird Zeuge der Entwicklung eines Freiheitskämpfers zu einem anerkannten Führer. Könnte Barghouthi den Weg für eine inklusive, demokratische und friedliche Zukunft ebnen?
Do 07.11., 19.00 h
Kupferbau HS 24 Tübingen
I SHALL NOT HATE
Ein Dokumentarfilm von Tal Barda
Kanada, Frankreich 2024, 95 Min., Originalfassung (Englisch, Arabisch,
Hebräisch) mit engl. Untertiteln
Die Mission des kanadisch-palästinensischen Arztes Izzeldin Abuelaish für Toleranz und Vergebung wird auf eine harte Probe gestellt, als er seine drei Töchter verliert, die 2009 bei einem israelischen Bombenangriff auf sein Haus in Gaza auf tragische Weise ums Leben kamen. Der Film portraitiert den für den Nobelpreis nominierten Arzt und Bestsellerautor aus Gaza, dessen größter Gegner der Hass selbst ist.