Filmprogramm


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SHUBBAK – FENSTER ZUR ISLAMISCHEN WELT
 

THE ORPHANAGE | PARWARESHGAH
Ein Spielfilm von Shahrbanoo Sadat
Afghanistan, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Katar, Luxemburg 2019, 90 Min., Originalfassung (Dari, Russisch, Urdu) mit engl. Untertiteln

Afghanistan, Ende der 1980er: Der 15-jährige Qodrat liebt das Kino. Nicht nur, dass er ständig davon träumt, sich selbst auch als Protagonist farbenfroher Bollywood-Filme sieht. Er verdient auch ein bisschen Geld dazu, indem er Kinotickets billig einkauft und für einen überteuerten Preis wieder verkauft. Doch dann wird die Polizei auf ihn aufmerksam und steckt den jungen Afghanen in ein von den Sowjets geführtes Waisenhaus ? ein neues aufregendes Leben beginnt für Qodrat. Doch im Hintergrund brodelt es: Die Machtverhältnisse des vom Krieg zermürbten Landes verändern sich allmählich. Ein einfühlsamer Coming-of-Age-Film feierte seine Weltpremiere in Cannes 2019 (Quinzaine des Réalisateurs).

Sa 05.10., 20.15
Kupferbau HS 22

Do 10.10., 20.00
Kupferbau HS 24

 

HAVA, MARYAM, AYESHA
Ein Spielfilm von Sahraa Karimi
Afghanistan 2019, 86 Min., Originalfassung (Farsi, Dari) mit engl. Untertiteln

Drei Frauen in Kabul, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Hava lebt traditionell und muss sich hochschwanger um den Haushalt und die Familie ihres Ehemannes kümmern. Maryam arbeitet als emanzipierte Nachrichtensprecherin und kämpft täglich gegen die patriarchalen Strukturen ihres Landes an. Und Ayesha soll sich noch vor dem Schulabschluss in eine arrangierte Ehe mit ihrem Cousin fügen. Alle drei stehen vor einer großen Herausforderung in ihrem Leben und müssen ihre Probleme zum ersten Mal alleine lösen.
„ Jeder Film, der in Afghanistan entsteht, ist ein Triumph. In Zeiten, in denen die Zukunft des Landes in der Schwebe ist, erinnert uns dieser Film daran, was für Millionen afghanischer Frauen auf dem Spiel steht, die die Freiheit, Unabhängigkeit und Sicherheit verdienen, ihre eigenen Entscheidungen über ihr Leben zu fällen“, so Angelina Jolies unterstützende Botschaft vor der Weltpremiere von Hava, Maryam, Ayesha beim Filmfestival in Venedig im September 2019.

Sa 11.10., 20.15
Kupferbau HS 23

 

COLD SWEAT | ARAGHE SARD
Ein Spielfilm von Soheil Beiraghi
Iran 2018, 100 Min., Originalfassung (Farsi) mit engl. Untertiteln

Endlich wird Afrooz' Traum wahr: Als Kapitän der Frauen-Futsal-Mannschaft Irans steht sie im Finale des Asian Nations Cup. Doch als sie zum Finale nach Malaysia reisen möchte, verbietet es ihr Ehemann indem er von seinem gesetzlichen Recht Gebrauch gemacht und ihr die Ausreise aus dem Land untersagt. Farooz braucht als Frau seine Erlaubnis, um legal die iranische Grenze passieren zu dürfen und wagt einen unmöglichen Kampf, der sie zwingt von ihrem Stolz abzulassen. Auf bewegende Weise stellt Cold Sweat den Kampf von Frauen und deren aufreibenden Konflikte mit dem Gesetz und der eigenen Familie in den Mittelpunkt. Der zweite Spielfilm von Soheil Beiraghi basiert auf einer wahren Geschichte und lief auf zahlreichen internationalen Filmfestivals.

So 06.10., 18.15
Kupferbau HS 22

 

SAZ – THE KEY OF TRUST
Ein Dokumentarfilm von Stéphan Talneau
Deutschland 2019, 98 Min., Originalfassung (Deutsch, Türkisch, Persisch, Französisch, Englisch) mit deutschen und türkischen Untertiteln

„Spiel mir ein Lied, das ich mit nach Hause nehmen kann.“ Die Berlinerin Petra Nachtmanova ist eine der wenigen europäischen Musiker, die Saz spielt. In der bewegenden Dokumentation begibt sie sich auf eine Reise zu den Ursprüngen des Instruments: von Berlin-Neukölln über Dörfer des Balkans nach Istanbul, in die Weiten Anatoliens, in den Kaukasus, nach Aserbaidschan bis in die sagenumwobene Region Khorassan - dorthin, wo die Saz einst geboren wurde. Roadmovie und Sinnsuche zugleich ist „Saz“ ein – nicht nur musikalisch – atemberaubender Trip, der Grenzen überwindet und Menschen und Kulturen zusammenbringt.

Mi 09.10., 19.00
Tübinger Musikschule

In Kooperation mit

Regisseur
Stéphan Talneau
anwesend

Do 10.10., 10.00
Kino Delphi Stuttgart

 

LAND DES HONIGS | HONEYLAND
Ein Dokumentarfilm von Tamara Kotevska und Ljubomir Stefanov
Nordmazedonien 2019, 85 Min., Originalfassung (Türkisch) mit dt. Untertiteln

In einem entlegenen mazedonischen Dorf steigt Hatidze, eine etwa 50-jährige Frau, täglich einen Berghang hinauf. Sie macht sich auf den Weg zu ihren zwischen den Felsspalten lebenden Bienenvölkern. Ohne Gesichts- oder Handschutz entnimmt sie sanft die Honigwaben und singt dabei ein uraltes Lied. Zurück auf ihrem Bauernhof kümmert sich Hatidze um ihre handgemachten Bienenkörbe und ihre bettlägerige Mutter. Gelegentlich fährt sie in die Hauptstadt, um ihren Honig und die Körbe zu verkaufen. Eines Tages lässt sich eine Nomadenfamilie auf dem Nachbargrundstück nieder und in Hatidzes beschauliches Bienenkönigreich ziehen schallende Motoren, sieben kreischende Kindern und 150 Kühe ein. Doch Hatidze freut sich über die neue Gesellschaft und lässt weder sich noch ihre bewährte Imkerei oder ihre Zuneigung zu den Tieren stören. Doch bald trifft Hussein, das Oberhaupt der Familie, Entscheidungen, die Hatidzes Lebensweise für immer zerstören könnten.
Land des Honigs erzählt eine wahrhaftige Naturgeschichte. Mit den Mitteln filmischer Poesie stellen die Regisseure die Biene ins Epizentrum eines fundamentalen Widerspruchs unserer Zeit.

Fr 05.10., 20.30
Kino Arsenal

 

EIN LICHT ZWISCHEN DEN WOLKEN | A SHELTER AMONG THE CLOUDS
Ein Spielfilm von Robert Budina
Albanien 2018, 83 Min., Originalfassung (Albanisch) mit deutschen Untertiteln

In der rauen Hochgebirgs-Idylle eines albanischen Dorfes lebt Besnik, Hirte und Muslim, Sohn einer katholischen Mutter und eines kommunistischen Vaters. Wie seine Familie ist auch die Gemeinschaft im Dorf vielfältig zusammengesetzt. Christen und Muslime koexistieren friedlich. Als er herausfindet, dass die Moschee einst eine christliche Kirche war, ist das ein Schock für die Gemeinschaft. Doch Besnik will nicht einsehen, warum ein Gotteshaus nicht für alle offen sein soll. Nach dem Tod seines Vater sieht das jedoch erst einmal anders aus. Der mit viel Liebe inszenierte Spielfilm aus Albanien ist ein seltenes Juwel, ein ungewöhnlicher Beitrag zu einer allgegenwärtigen Debatte, der mit großer Poesie von Orten des Glaubens und vom Obdach der Gemeinschaft erzählt.

Mo 07.10., 22.00
Kino Arsenal

Mi 09.10., 20.30
Kino Camino Reutlingen (Karawane)

 

BEFORE FATHER GETS BACK | SANAM MAMA DABRUNDEBA
Ein Dokumentarfilm von Mari Gulbiani
Georgien, Frankreich, Deutschland 2018, 75 Min., Originalfassung (Georgisch) mit engl. Untertiteln

Eva und Iman sind Teenager im Pankissi-Tal im Nordosten Georgiens. Hier im beschaulichen Tal des Kaukasus ist die Heimat der Kisten, einer muslimischen Minderheit. Seit dem Tschetschenienkrieg hat der Wahhabismus an Zulauf gewonnen. Begleitet vom Unverständnis der Alten, ziehen ihre Söhne in den Krieg. Auch in ihrer Abwesenheit verlangen die Männer von den Frauen und Töchtern die Einhaltung fundamentalistischer Regeln. Imans und Evas Leben steuert auf einen Scheideweg zu. Ein feinfühliger Coming-of-Age-Film, von den Mädchen teils selbst mit der Kamera eingefangen. Die Dokumentation der georgischen Filmemacherin Mari Gulbiani gewährt einen einzigartigen Zugang in die Dorfgemeinschaften des Pankissi-Tals, in denen fast jede Familie Verwandte hat, die in Syrien für den IS kämpfen.

Di 08.10., 17.00
Kupferbau HS 23

 

SHAIHU UMAR
Ein Spielfilm von Adamu Halilu
Nigeria 1976, 142 Min., Originalfassung (Hausa) mit engl. Untertiteln

Angesiedelt im Norden Nigerias zum Ende des 19. Jahrhunderts, beginnt Shaihu Umar mit einem Gespräch zwischen Studenten des Islam und ihrem angesehenen Lehrer, Shaihu Umar. Aufgrund seiner Weisheit nach seiner Herkunft befragt, beginnt er, seine Geschichte zu erzählen. Aus einfachen Verhältnissen stammend wird Umar nach dem Tod seines Vaters und der Verbannung seines Stiefvaters von seiner Mutter getrennt. Auf seinem nachfolgenden, von Sklaverei geprägten Leidensweg durchläuft er mehrere Prüfungen, bis er von seinem arabischen Meister Abdulkarim als Sohn adoptiert wird. Er besucht die Koranschule und wird als Erwachsener zum Iman ernannt. Nach einem Traum beschließt er, seine Mutter zu suchen.

Dem Film liegt die gleichnamige Erzählung von Abubakar Tafawa Balewa aus dem Jahr 1955 zugrunde. Balewa war von 1957 bis 1966 Ministerpräsident von Nigeria, lange Zeit galt der Film als verschollen. 2016 wurden Negative und Filmkopien im Archiv der Nigerian Film Corporation wiederentdeckt und vom Arsenal – Institut für Film und Videokunst restauriert.

Sa 06.10., 19.00
Kupferbau HS 23



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