SOUQ AL FILM 2020
Arabische und orientalische Filme mit Fokus Beirut
vom 24.09.bis 30.09. im
Kino Atelier
Ausführliche Informationen und Kartenreservierung unter www.arsenalkinos.de
ARAB BLUES (Un divan à Tunis / Auf der Couch in Tunis)
Manèle Labidi, Tunesien/Frankreich 2019, 89 Min., OmdU
„In Tunis eine Praxis für Psychotherapie zu eröffnen,
das ist doch verrückt!“ – das bekommt die junge Psychologin
Selma zu hören, als sie aus Paris in ihr Heimatland Tunesien zurückkehrt.
Schnell wird allerdings klar, dass sie mit ihrem Angebot auf offene Ohren
trifft. Mit Einfühlvermögen und Redebedarf gewinnt sie einige
skurrille Patientinnen.
Die sommerliche Komödie “Arab Blues – auf der Couch
in Tunis” ist das kurzweilige Spielfilmdebüt von Manèle
Labidi. Ein humorvoller Blick auf ein Land zwischen Stillstand und Aufbruch,
ausgezeichnet mit dem Publikumspreis bei den Internationalen Filmfestspielen
von Venedig.
Do 24.09., 16:00 h, Kino Atelier
YALDA, A Night For Forgiveness
Massoud Bakhshi, Iran 2019, 89 Min., OmdU
Teheran. Es ist die Nacht des Yalda-Festes – Wintersonnenwende – und
die 22-Jährige Maryam, die angeklagt ist, ihren Ehemann ermordet
zu haben, muss sich in einer Reality-TV-Show vor einem Millionenpublikum
erklären und die Tochter ihres Mannes um Vergebung bitten. Sollte
diese ihr verzeihen, würde das gegen Maryam verhängte Todesurteil
aufgehoben werden.
Massoud Bakhshis Filmdrama erhielt beim Sundance Filmfestival die Auszeichnung
mit dem Grand Jury Prize im World Cinema Dramatic Competition und lief
auf der Berlinale 2020.
Fr 25.09., 16:00 h, Kino Atelier
PANOPTIC
Rana Eid, Libanon 2017, 71 Min., OmeU
In „Panoptic“ wirft Rana Eid einen Blick in den Untergrund Beiruts und entdeckt dabei ein zutiefst gespaltenes Land, das die Schatten seiner Vergangenheit einfach nicht los wird. In einem Brief einer Tochter an ihren verstorbenen Vater startet sie den Versuch, sich mit der turbulenten Vergangenheit des Landes auszusöhnen. Der Film gräbt sich in den Untergrund Beiruts um die Schizophrenie des Libanon zu untersuchen: einer Nation, die nach Modernität strebt während sie ironischer Weise die Untugenden ignoriert, die die Modernität verhindern. Während die libanesische Bevölkerung sich entschieden hat, vor diesen Untugenden die Augen zu verschließen, untersucht Rana Eid, eine einfache Staatsbürgerin, die Paradoxa ihrer Gesellschaft anhand von Tönen, ikonischen Monumenten und geheimen Verstecken.
Sa 26.09., 16:45 h, Kino Atelier (Fokus Beirut)
KURZFILME „Best of Tricks for Kids” des ITFS Stuttgart
Internationales Trickfilm-Festival Stuttgart (ITFS) bei den Kinder- und Familientagen
des Arabischen Filmfestivals
8 Animation-Kurzfilme, 2018/2019, ca. 65 Min., ohne Dialog,
empfohlen ab 4 Jahren
So 27.09., 12:00 und 13:15 h, Kino Atelier
BIRDS OF SEPTEMBER
Sarah Francis, Libanon 2013, 99 Min., OmeU
Ein gläserner Lieferwagen kurvt durch die Straßen von Beirut. In ihm eine Kamera, die die Stadt hinter dem Glas erkundet. Unterwegs werden Menschen eingeladen, in diesem fahrenden Beichtstuhl ein persönliches Moment zu teilen. Jede und jeder erscheinen als Gesicht, als Körper, als Postur, als Stimme, Attitüde, Emotion, Sichtweise, Erinnerung. Ihre Geständnisse sind echt, direkt und persönlich.
Mo 28.09., 16:30 h, Kino Atelier (Fokus Beirut)
GATE #5
Simon El Habre, Libanon 2011, 83 Min., OmdU
Sie waren jung, liebten das Abendteuer und hatten Wahlmöglichkeiten. In den 1960er und 70er Jahren verließen Tausende junger Libanesen ihre Dörfer und suchten nach einem neuen Leben in der Stadt. Der Hafen von Beirut, wirtschaftliche Ader und zentraler Bezirk der Metropole, bot Arbeit für Lastwagenfahrer – ein Job, der Männlichkeit unterstrich und zum Lebensstil wurde. Mit ihrem Einkommen konnten die jungen Männer am pulsierenden urbanen Leben teilnehmen, sich am stets geschäftigen Burj Square mit seinen zahlreichen Kinos und Restaurants vergnügen und Familien gründen. In den Jahren des Bürgerkriegs (1975-90) wurden die Fahrer gebraucht, um die Versorgung mit Lebensmitteln, Waren und Waffen zwischen den verschiedenen Sektoren des Landes aufrecht zu erhalten. Nach Kriegsende wurde der Burj Square, das Stadtzentrum, zerstört, privatisiert und für die Wohlhabenden wieder aufgebaut. 2011, als der Film entstand, zahlte man in den schicken Restaurants im neuen Stadtzentrum in Dollar oder Euro. Die Welt der Lastwagenfahrer schrumpfte auf den Hafen zusammen, wo sie ihr Können nun als Tagelöhner anbieten mussten. Aber meist schlugen sie ihre Zeit tot und reisten in die Vergangenheit.
Di 29.09., 16:00 h, Kino Atelier (Fokus Beirut)
ADAM
Maryam Touzani, Marokko 2019, 100 Min., OmdU
In den schmalen Gassen von Casablancas Altstadt betreibt die Witwe Abla
eine Bäckerei. Als Mutter der achtjährigen Warda hat sie jeden
Tag genug Arbeit am Hals. Sie ahnt nicht, dass sich ihr Leben für
immer verändern wird, als ihre Routine eines Tages von einem Klopfen
durchbrochen wird. Vor der Haustür steht Samia, eine hochschwangere
junge Frau, die nach einem Schlafplatz fragt und dafür ihre Hilfe
in Haushalt und Bäckerei anbietet. Abla will mit der Fremden nichts
zu tun haben. Die kleine Warda aber schließt die Unbekannte sogleich
ins Herz…
Adam, der erste Spielfilm der marokkanischen Regisseurin und Drehbuchautorin
Maryam Touzani, erzählt von weiblicher Solidarität unter schwierigen
Bedingungen – in der Hauptrolle die marokkanische Starschauspielerin
Lubna Azabal – und feierte 2019 seine Premiere in Cannes.
Mi 30.09., 16:00 h, Kino Atelier
Weiter Filme von SOUQ AL FILM laufen vom 2. bis 10.10.2020 (d.a.i. Tübingen, 16.00/17.00 Uhr)
Freitag, 02.10., 17.00 h, d.a.i.
LETTER TO A FRIEND
Emily Jacir, Palästina 2019, 43 Min., OmeU
Samstag, 03.10., 16.00 h, d.a.i.
LOST PARADISE
Reine Mitri, Libanon 2017, 61 Min., OmeU
Sonntag, 04.10., 16.00 h, d.a.i.
JADDOLAND
Nadia Shihab, USA 2018, 90 Min., OmeU
Freitag, 09.10., 16.00 h, d.a.i.
BEIRUT TERMINUS
Elie Kamal, Libanon 2019, 82 Min., OmeU
Samstag, 10.10., 16.00 h, d.a.i.
THE JOURNEY OF THE OTHERS
Jaime Villareal Izquierdo, Palästina/Chile 2019, 74 Min., OmeU